Vereinsgeschichte

Der Schützenverein Fechenbach wurde am 9. Januar 1925 im Gasthaus „Stadt Frankfurt“ von sieben Personen gegründet. Zum ersten Schützenmeister wurde damals Baron Freiherr von Bethmann gewählt. Dieser er wies sich auch als größter Gönner des neu gegründeten Schützenvereins und gab seine Einwilligung dazu, im unteren Teil des Schlossparks ein Schützenhaus zu errichten.

Nachdem zwei Kleinkaliebergewehre gekauft wurden, konnte der Schießbetrieb auf eine Distanz von 90 Metern entlang der unteren Parkmauer aufgenommen werden.

Zehn Jahre nach Vereinsgründung, im Jahr 1935, beschloss man eine Vereinsfahne anzuschaffen. Die Finanzierung der Fahne wurde mittels eines Schützenfestes im oberen Teil des Schlossparks realisiert.

Den Entwurf für die Vereinsfahne lieferte Ernst Ulrich, welcher einigen Fechenbachern auch heute noch unter dem Namen „der Schütze Ernst“ bekannt sein dürfte. Als Fahnenspruch entschied man sich für »Die alte Schützentreue blühe stets aufs Neue«.

Die Fahne wurde schließlich am 2. Juni 1935 feierlich im Schlosspark eingeweiht. Als Patenverein konnte man den Schützenverein Dorfprozelten gewinnen.

Leider konnten sich die Fechenbacher Schützen jedoch nur vier Jahre an ihrer neuen Fahne erfreuen, denn am letzten Sonntag vor Beginn des 2. Weltkrieges im Jahre 1939 sollte die für lange Zeit letzte lustige Zusammenkunft der alten Schützenbruder im Schützenhaus stattfinden. Mehr als die Hälfte der Schützenbrüder überlebte den 2. Weltkrieg nicht.

Mit dem Ende des 2. Weltkrieges im Jahr 1945, mussten unter der alliierten Besatzung alle Schützenvereine aufgelöst werden.

Das Schützenhaus wurde abgebaut und die Vereinsfahne von dem an ihrer Spitze angebrachten Hakenkreuz entledigt. Das Schützenhaus wurde später an die Schützen aus Wildensee verkauft und die Vereinsfahne zur Aufbewahrung der Kirche übergeben. In den Wirren des 2. Weltkrieges und der Nachkriegszeit ging leider auch die Vereinschronik verloren, sodass keine weiteren Details aus dem früheren Vereinsleben bekannt sind.

Es folgten viele Jahre ohne Schießsport in Fechenbach bis 1956 einige junge Fechenbacher beim Schützenverein Dorfprozelten anfingen zu schießen.

So kam es, dass immer öfter der Wunsch nach einer Neugründung des alten Schützenvereines geäußert wurde.

Am 30. Juni 1967 fanden sich 60 Personen in der Kantine der Fechenbacher Armaturen- und Metallwarenfabrik Köhler & Hohe (F.A.M.) zur Gründungsversammlung des neuen „Kleinkaliberschützenvereins Fechenbach“ ein, dem direkt 50 der anwesenden Personen beitraten und die erste Vorstandschaft wählten.

Erster Schützenmeister wurde Burkard Keller I, zweiter Schützenmeister wurde Alfred Haas.

Oberstes Ziel nach der Neugründung war die Errichtung eines Schützenhauses. Am 25. August 1967 – also bereits einen Monat nach Vereinsgründung – legte Burkard Keller I einen Bauplan für das Schützenhaus vor. Die Vorhaben des Vereins wurden wegen der Wahl des äußerst fechten Bauplatzes und wegen seiner nicht vorhandenen finanziellen Mittel von vielen belächelt.

Aber bereits am 6. April 1968 konnte mit dem Bau des Schützenhauses begonnen werden und schon am 10. August 1968 Richtfest gefeiert werden.

Die Einweihung des Schützenhauses mit seiner Luftgewehr- und Zimmerstutzenanlage wurde am 11. Oktober 1969 von Pfarrer Paul Schneider vorgenommen.

Einige Jahre später wurde, nachdem sich der Verein finanziell einigermaßen erholt hatte, die Sportpistolen- und Kleinkaliberanlage errichtet, sowie der Parkplatz vor dem Schützenhaus zuerst gepachtet und dann gekauft.

Auch sportlich ging es aufwärts. Man konnte große Erfolge erringen, vor allem mit dem Luftgewehr. An diese erinnern noch heute, die zahlreichen Pokale und Urkunden im Schützenhaus.

Im Jahr 2000 wurde auf Vorschlag von Werner Wolf entschieden das Bogenschießen im Verein anzubieten und eine Bogenabteilung gegründet. Als Schießplatz wurde zunächst die Festhalle am Schützenhaus verwendet.

Bereits im September des gleichen Jahres konnte man einen Zuwachs von 17 Mitgliedern feststellen.

So wurde kurzerhand mit dem Einverständnis der Grundstückseigentümer auf der gegenüberliegenden Bachseite ein Schießplatz eingerichtet, der steig ausgebaut wurde und heute den Schießbetrieb auf insgesamt sechs Scheiben und auf Distanzen von bis zu 50m ermöglicht.

Gründung der Bogenabteilung
Bogenparcours

2006 kamen zum ersten Mal Ideen auf, einen eigenen 3D-Bogenparcours zu errichten. Im Winter 2006/2007 wurde mit der Planung und Organisation begonnen. Mit Unterstützung des Bürgermeisters und der Gemeindevertreter, der Zustimmung der Jagdpächter und dem Einverständnis der Grundstückseigentümer konnte der Bogenparcours Collenberg im Sommer 2007 im Fechenbacher Grund eröffnet werden.

Er hat sich in den vergangenen Jahren zu einem der schönsten Bogenparcours in Europa entwickelt und verzeichnet einen stetig wachsenden Zuspruch.

In den Folgejahren wurden zahlreiche Modernisierungsarbeiten und Renovierungen durchgeführt. So wurde im Jahr 2008 im Schützenhaus eine Zentralheizung mit Gasbrenner installiert. 2010 wurde die Hofeinfahrt zum größtem Teil in Eigenleistung erneuert und eine Gerätehalle vor der Festhalle errichtet. Im Jahr 2017 wurden die Räumlichkeiten des Schützenvereins durch den Neubau einer Schutz- und Schießhalle erweitert. Hier kann im Winter mit dem Bogen geschossen werden. Weiterhin kann Halle auch für Veranstaltungen aller Art genutzt werden

2018 konnte der KKSV erstmals eine offizielle Meisterschaft ausrichten. Wir wurden als Ausrichter der Bayerischen Meisterschaft WA-3D ausgewählt. Nachdem wir eine tolle Veranstaltung durchgeführt haben wurden wir vom Bayerischen Sportschützenbund für die Durchführung der Deutschen Meisterschaft empfohlen.

Die Deutsch Meisterschaft im Bogenschießen für die Disziplin 3D durften wir dann 2021 auf unserem Gelände ausrichten. Diese konnte aufgrund der Corona-Pandemie nicht ganz so zelebriert werden, wie wir uns das erhofft hatten. Aber Collenberg ist mittlerweile ein etablierter Wettkampfort auf der deutschen Schützenlandkarte!

Deutsche Meisterschaft Bogen 3D
Bezirksschützentag 2023

Auch die Ausrichtung des Bezirksschützentags 2023 zeugt von der wachsenden Bedeutung des KKSV innerhalb der Schützengemeinschaft.

Dieses Ereignis findet nur alle sieben Jahre im Gau Maintal statt und bislang war dieses Event nur den großen Gemeinden im Gau vorbehalten. Aber Collenberg hat gezeigt, dass es sich lohnt in den Südspessart zu kommen.

In Summe muss man sagen, dass der KKSV Fechenbach e.V. einer von sehr wenigen (Schützen-)Vereinen ist, der trotz allgemein rückläufiger Tendenzen beim gesellschaftlichen Engagement der Menschen auf eine wachsende Mitgliederzahl (derzeit ca. 220 Mitglieder) stolz sein kann. Das Rückgrat des Vereins bildet dabei die Bogenabteilung, die nicht nur auf die große Anzahl der aktiven Schützen, sondern auch auf die hervorragende Jugendarbeit stolz sein kann.